Eine abwechslungsreiche Bergwoche erlebten die Teilnehmer der Ausbildungstour „Hochtouren in der Silvretta“. Zunächst hieß es, ein gutes Fundament für die anstehenden Touren zu legen: Steigeisen- und Pickeltechnik, Auf- und Abstieg am Fixseil, Gehen als Gletscherseilschaft sowie am gleitenden Seil und die obligatorische Spaltenbergung per loser Rolle standen auf dem Programm. Waren für einige Teilnehmer die vermittelten Inhalte noch Neuland, waren sie für andere nur eine Auffrischung bereits oft erprobter Techniken.
Nach zwei reinen Ausbildungs- und Trainingstagen setzten wir uns Gipfelziele. Aufgrund des heißen Sommers fanden wir auf den Gletschern allerdings nicht den erhofften Trittschnee oder gutartigen Firn vor, sondern meist blankes Eis. Das begrenzte die maximale Steilheit des sicherheitstechnisch bei einer solch großen Gruppe verantwortbaren Geländes und zwang die beiden Tourenführer zu einigen Umplanungen hinsichtlich der anzustrebenden Gipfel.
Trotzdem war am Ende die Liste der bestiegenen Gipfel durchaus beachtlich: Rußkopf (2.693 m), Westliches Gamshorn (2.987 m), Hohes Rad (2.934 m) und die Westliche Plattenspitze (2.883 m) wurden bezwungen. Im Zuge des Gletscherübergangs von der Jamtalhütte, unserem Quartier für die ersten Nächte, zur Wiesbadener Hütte erreichte ein Teil der Gruppe trotz aufziehendem Schlechtwetter außerdem den Vorgipfel der Dreiländerspitze (3.197 m). Die anderen ließen den Gipfel links liegen. Sie zog es direkt zu Kaffee und Kuchen in die Wiesbadener Hütte.
Zum Abschluss wechselten wir nochmal für zwei Nächte zur urigen aber gut besuchten Saarbrücker Hütte. Dann war sie auch schon vorbei, unsere Tourenwoche in der Silvretta.
Bilder: Gernot Zimmerschied
Text: Peter Mandler