Skye ist die größte der Hebrideninseln westlich von Schottland. Sie liegt in den Ausläufern des Golfstroms. Der Preis für das etwas wärmere Klima ist aber hoch. Die Insel gehört zu den Orten mit den größten Niederschlagsmengen in ganz Europa. Auch der – ebenfalls der Meereslage geschuldete – Wind kann hier sehr unangenehm werden. Trotzdem ist Skye einer der Touristenmagneten in Schottland. Der Ansturm konzentriert sich jedoch auf wenige Orte. Viele Ecken der Insel sind einsam.
Der Skye Trail ist ein nicht markierter Fernwanderweg der von Rubha Hunish, der Nordspitze der Insel, nach Broadford, der im Süden gelegenen zweitgrößten Ortschaft der Insel, führt. Der Weg wird in beide Richtungen begangen. Wir hatten uns für die Nord-Süd-Richtung entschieden, um uns einen schönen Abschluss in Broadford zu ermöglichen. Aber wir begannen nicht in Rubha Hunisch, sondern im südwestlich davon gelegenen Uig, in dessen Nachbarschaft wir uns zuvor noch das Fairy Glen, eine sehr bekannte Sehenswürdigkeit ansahen. In einem kleinen Tal liegt eine pittoreske Landschaft, die wie ein Schottland im Kleinen aussieht.
Allerdings bürdete uns dieser Abstecher eine zusätzlich Etappe auf, um den eigentlichen Startpunkt am nördlichsten Punkt der Inseln zu erreichen. Leider stellte sich diese Passage sogar als eine der anstrengendsten der gesamten Tour heraus. Generell waren die nördlich Abschnitte fordernder. Sowohl auf der berühmten Trotternish Ridge einem langgezogenen Rücken, der nach Osten steil abfällt, als auch entlang der Ostküste ging es stets auf und ab. Hier kamen einige hundert Höhenmeter zusammen. Zum Glück erwies sich in den ersten Tagen das Wetter als recht stabil, wir blieben von allzu tiefem Morast verschont.
In den Ortschaften – meist übernachteten wir dort auf den Zeltplätzen – konnten wir unsere Vorräte regelmäßig aufstocken und auch ab und an einkehren. Jede Abwechslung zu unserem Fertigessen war uns sehr willkommen.
Im südlichen Teil des Weges verschlechterte sich das Wetter spürbar. Es regnete recht häufig, und zu unserem Pech kamen auch die berüchtigten schottischen Midges – kleine beißende Fliegen – hervor, früher im Jahr als wir erwartet hatten. Daher war die Freude groß, als wir nach insgesamt zehn Wandertagen unser Ziel erreichten. Unsere Rückfahrt nach Glasgow unterbrachen wir in Fort William, um dort noch eine schöne Abschlusstour mit leichten Gepäck zu machen. Die zwei Wochen waren wie im Fluge vergangen.
Text: Peter Mandler
Fotos: Peter Mandler
Foto 1:
Unterwegs auf der Trotternish Ridge
Foto 2:
Entlang der beeindruckenden Felsformationen des sogenannten Quiraing
Foto 3:
Sonnenuntergang in der Camasunary Bucht