Die Piolets d‘Or gelten in der internationalen Bergsportszene seit langem als die „Oscars“ des Alpinismus. Der „goldene Eispickel“ ist für viele Extrembergsteiger noch immer ein Ritterschlag für ihr Tun. Dieses Jahr sind fünf Deutsche mit den herausragendsten Erstbegehungen auf der Auswahlliste für den Piolet d‘Or 2018, darunter der aus Gießen stammende Michael Rinn.
Zusammen mit dem Schotten Simon Richardson gelang den beiden im letzten Sommer die Erstbegehung der bis dahin unbestiegenen Südwestwand des Monarch Mountain (3572 m) in der kanadischen Coast Mountain Range. Die Wand galt bis zu diesem Zeitpunkt als höchste unbestiegene Wand in Kanada. Die beiden kletterten auf einer logischen Linie über den Südwestpfeiler zum Gipfel. Für die 1540 m lange Route benötigten sie drei Tage.
Die Vergabe der Piolets d‘Or am 20. bis 23. September findet dieses Jahr zum ersten Mal nicht in Frankreich statt, sondern in Polen im Rahmen des 23. Ladek Mountain Festival.
Michael und Simon sind bereits seit einigen Jahren eine erfolgreiche internationale Seilschaft. 2016 haben sie ihr Können an der legendären 4208 m hohen Grandes Jorasses unter Beweis gestellt, wo sie mit dem Diamantgrat eine 1200 Meter lange neue Route erstbegehen konnten.