Am 9. und 10. Dezember 2023 hat am Spitzbunker in Gießen unser 3. DRYTOOLING WINTER OPENING stattgefunden.
Neu in diesem Jahr war der Workshop am Samstag, bei dem wir in einer motivierten Gruppe mit 10 Teilnehmern Drytooling-spezifische Themen wie effizientes Tool-Handling, spezielle Bewegungstechniken, sichere Placements, Hooks und Tritte sowie Tricks zum Ausrüstungstuning besprechen und trainieren konnten.
Am Sonntag fand das für alle angemeldeten Teilnehmer offene Kletterevent mit Kletterwettbewerb statt. An den siebzehn speziell zum Drytooling eingerichteten Routen wurde bis zum Sonnenuntergang enthusiastisch gehookt und geklemmt, was die Unterarme und Eisgeräte hergaben. Für alle Novizen gab es die Gelegenheit für erste Kontakte mit dieser spannenden Bergsport-Disziplin. Und natürlich konnten sich alle erfahrenen Drytooler und Eiskletterer mit ihrem Know-how bestens einbringen. Es gab reichlich Zeit für Small- und Gear-Talk und alle Kletterer fanden sich in einer offenen Runde mit Gleichgesinnten wieder.
Dank der neuen Metall-Placements, die durch unsere Sektion finanziert wurden, konnten wir die sportlichen Herausforderungen in den neuen Routen für diesen Winter deutlich steigern. Die Routen sind nun technisch anspruchsvoller und vergrößern das Bewegungsspektrum erheblich. Das bestätigten auch die zahlreichen positiven Rückmeldungen.
Der Kletterbunker ist eine große Bereicherung für unsere Region, das hat auch die Möglichkeiten eines solchen Events wieder einmal unter Beweis gestellt.
Ergebnisse beim Kick 'n' Pick Drytooling-Wettbewerb:
Frauen-Wertung:
1. Platz: Katarina Zörb, Sektion Wetzlar (04:44)
2. Platz: Nadja Küpper, Sektion Wetzlar (07:17)
Männer-Wertung:
1. Platz: Fabian Koob, Sektion Wetzlar (02:11)
2. Platz: Florian Glöckner, Sektion Darmstadt-Starkenburg (02:15)
3. Platz: Jan Brunner, Sektion Gießen (02:43)
Ein großes Dankeschön an Rainer Stoodt von der GSW, der unserer lokalen Kletter-Community seit vielen Jahren diese einmalige Location zur Verfügung stellt und uns dadurch das Klettern in der Innenstadt ermöglicht.
Mille Grazie nach Italien zu dem Ausrüstungshersteller C.A.M.P., der dieses Event hervorragend unterstützt. Dadurch konnten alle Teilnehmer erstklassige Ausrüstung zum Testen nutzen. Hier zeigte sich einmal mehr, das mit guten und erfahrenen Partnern alles möglich ist – dies erleben wir Bergsportler ja schließlich auch bei jeder Tour in den Bergen! Außerdem vielen Dank allen Helferinnen und Helfern für die Unterstützung während des Events!
Micha Rinn // vertikale-welten.de
Worum geht es beim Drytooling?
Drytooling erweitert das Bewegungsspektrum im alpinen Gelände. Mit Drytooling kann man Felspassagen klettern, die in klassischer freier Felskletterei nur sehr schwer oder sogar unmöglich zu bewältigen wären. Insbesondere feine Risse, Löcher und kleine, positive Kanten bieten ideale Placements für die Spitzen der Hauen und die Frontzacken der Steigeisen.
Drytooling ist eine eigenständige Disziplin und unabhängig von Wetter, Temperatur, Fels- & Eisverhältnissen. Es ist eine sehr vielseitige Disziplin und je nach Steilheit und Felsbeschaffenheit kommen unterschiedliche Techniken zum Tragen.
An künstlichen Kletteranlagen wie zum Beispiel an unserem Kletterbunker gibt es Routen in verschiedenen Stilen und Schwierigkeiten. Es gibt psychisch fordernde Routen mit minimalsten Auflageflächen, an denen mit dem ganzen Körpergewicht gezogen wird – dadurch entsteht ein faszinierender Mix aus filigranen und brachialen Kletterbewegungen.